Schülerfirma Martinus-Gymnasiasten produzieren Schlüsselanhänger

LINZ · Dem berühmten Bonner Goldbären können sie keine Konkurrenz machen. Das aber wollen die Linzer Karo-Bären auch gar nicht, die von der Schülerfirma am Martinus-Gymnasium "Key of Heart" seit Ende vergangenen Jahres produziert und verkauft werden.

 Den Linzer Karo-Bären präsentieren die 13 Mitglieder der Schülerfirma.

Den Linzer Karo-Bären präsentieren die 13 Mitglieder der Schülerfirma.

Foto: Werner Melsbach

Süß sind die Karo-Bären jedoch wie ihre berühmten Vettern allemal, als sympathische Schlüsselanhänger aber natürlich rein optisch. "Den Anstoß, am Junior-Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln teilzunehmen und eine Schülerfirma zu gründen, hat uns unser Sozialkundelehrer Jens Ruhnau gegeben", berichtete der Vorstandsvorsitzende Garry Heinze beim ersten Aktionärstreffen.

So jedenfalls könnte man die Familienmitglieder bezeichnen, die, wenn auch ohne Aussicht auf Tantiemen, mit Kapitalscheinen in Höhe von insgesamt 290 Euro zusammen mit Lehrern und dem Schulelternbeirat 2012 den Grundstock für die Firma der 13 jungen Existenzgründer aus der 10a gelegt hatten.

"Vorgestellt haben wir unser Produkt dann am Tag der offenen Tür im November, und diese Präsentation hat uns gleich 40 Aufträge eingebracht", erinnerte sich Heinze. Durch die Weihnachtsferien und die Karnevalszeit kam es dann aber zu einer Flaute, die nun durch die erneute Präsentation überwunden werden soll. "Außerdem läuft jetzt ja auch die Produktion unserer neuen Sommermodelle an", so Felix Reck, der die Verwaltungsleitung inne hat.

Zunächst hatten sich die 13 Mittelstufler auf eine Geschäftsidee geeinigt, denn schließlich musste jeder hinter dem Produkt stehen. "Nachdem feststand, dass wir Schlüsselanhänger herstellen werden, haben wir im Internet recherchiert und sind auf die Bärchen gestoßen. Deren Aussehen haben wir dann aber durch eigene Vorstellungen noch wesentlich optimiert", erklärte Matthias Breil, der die Finanzleitung des Unternehmens übernommen hat.

Für die Produktion wurde dann eine Schablone erstellt und ein Schnittmuster für den Karo-Anzug angelegt. "Zunächst hat jeder seinen eigenen Bären hergestellt, was aber sehr lange gedauert hat", erinnerte Produktionsleiterin Vanessa Schulze. Entsprechend stellte das Unternehmen auf Arbeitsteilung um. Und der Erfolg konnte sich sehen lassen: Wie am Fließband entstanden nach den regulären Unterrichtszeiten in der "Manufaktur" herzige Schlüsselanhänger in sauberer Handarbeit.

"Jeder Schlüsselanhänger ist ein Unikat. Das ist das Markenzeichen unserer Karo-Bärchen, die in der Sommerkollektion natürlich ihren wärmenden Schal ablegen werden", so Marketingchef Felix Dreger. Der setzt nicht nur auf Mund-zu-Mund-Propaganda, geplant sind Flugblätter, die in den umliegenden Orten verteilte werden sollen, und eine Facebook-Fanpage, auf der für die vier Euro teuren Schlüsselanhänger geworben werden soll.

Ende des Schuljahres wird "Key of Heart" dann die Produktion einstellen. Bis dahin hoffen die Jungunternehmer nicht nur über wirtschaftliche Prozesse viel gelernt zu haben. "Wir sind natürlich schon auf Gewinn aus, von dem wir 25 Prozent unserer Partnerschule in Namibia zur Verfügung stellen werden", so Vorstandsvorsitzender Heinze abschließend.

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