Reiterhof oberhalb von Roisdorf Pferdehof beschäftigt die Höhere Landschaftsbehörde

BORNHEIM-ROISDORF · Der geplante Bau eines Reiterhofs nahe des Lokals Heimatblick oberhalb von Roisdorf stößt weiterhin auf Kritik der Grünen.

"Nach jahrzehntelangem Kampf um die Hangkante des Vorgebirges konnte die Gefahr eines Quarzsandabbaus endgültig gebannt werden", so Michael Pacyna, Sprecher der Grünen. "Da passt es nicht, wenn der Pferdebestand genau in diesem Gebiet durch einen neuen Reiterhof um bis zu 48 Pferde aufgestockt wird."

Die schwarz-grüne Koalition habe auf diese konträren Auffassungen in der November-Sitzung des Planungsausschusses mit einer Liste kritischer Prüfaufträge reagiert. Inzwischen habe sich die Einschätzung des Vorhabens offensichtlich geändert, so Pacyna.

"Der Beirat bei der Unteren Landschaftsbehörde wandte sich auf seiner Sitzung Ende November gegen die Auffassung der Unteren Landschaftsbehörde und stellte fest, dass er einer Neuansiedlung eines Reitbetriebs am Brombeerweg kritisch gegenüber steht. Der Beirat verbindet diese Einschätzung mit einem Appell an die Kreisverwaltung Rhein-Sieg und die Stadt Bornheim, das Vorhaben aus diesem Grund zurückzuweisen", berichtet Pacyna.

Mittlerweile habe eine von Grünen und CDU geforderte Anhörung des Antragstellers, des Kuratoriums "Rettet das Vorgebirge", der ansässigen Pferdehalter und der Jäger stattgefunden und die Höhere Landschaftsbehörde Köln das Verfahren an sich gezogen. "Mitte Dezember fand eine Ortsbesichtigung der Höheren Landschaftsbehörde statt. Wir warten jetzt in Ruhe die Entscheidung ab."

Im Planungsausschuss war das Thema heiß diskutiert worden. Dennoch konnte die Verwaltung die Ausführungen lediglich zur Kenntnis nehmen: "Wir sind nicht in der Lage, den geplanten Reiterhof zu verhindern", hatte Ute Kleinekathöfer (SPD) klargestellt.

Die Stadt Bornheim hatte ebenso wie die Untere Landschaftsbehörde des Kreises grundsätzlich keine Bedenken und erteilte Uwe Heynmöller, der zuletzt einen Pferdehof in Alfter-Witterschlick betrieben hatte, eine Ausnahme von den Bauverboten des Landschaftsplans. Die Genehmigung hatte lediglich Nachweise für Weideflächen, Futtergrundlagen und die Wasserversorgung zur Bedingung gemacht.

Auch Achim Baumgartner, Sprecher des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) im Rhein-Sieg-Kreis, und Klaus Benninghaus, Geschäftsführer des Landschaftsschutzvereins Vorgebirge, hatten Kritik geäußert, weil sie befürchteten, dass Heynmöller seine Pferde zum Nachteil für die Wiesen halten würde. Dem widersprach Heynmöller: "Die Pferde werden extensiv gehalten, so dass kein Kunstdünger nötig wird."

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