Kultur in Bonn Freunde der Kammerspiele machen mobil

BAD GODESBERG · Im Ringen um die Kulturförderung haben sich nun die Freunde der Kammerspiele zu Wort gemeldet. Die Spielstätte soll auf jeden Fall erhalten bleiben.

Im Namen des Vorstands kündigen Professor Kurt Tudyka und Angela Biller an, den Oberbürgermeister auf seine Aussage "festnageln" zu wollen, er werde keine Vorlage unterzeichnen, welche die Schließung der Kammerspiele zur Folge hätte.

"Wir werden uns einer drohenden Entkultivierung Bad Godesbergs zugunsten einer weiteren Zentralisierung des Kulturangebots in Bonn entgegen stemmen", sagten die Vorstandsvertreter jetzt im Gespräch mit dem General-Anzeiger.

Sollte hingegen die Rettung nicht gelingen, prognostizieren sie dem Stadtbezirk "eine weitere Etappe in der Abwärtsspirale". Diese Meinung teilten auch die meisten der rund 50 von ihnen befragten Bad Godesberger Unternehmer, aus deren Sicht die Kammerspiele eine wichtige Ankerfunktion wahrnähmen. "Nicht nur der Theaterplatz, auch die übrige Innenstadt würde bei einer Schließung langfristig Schaden nehmen und den Bedeutungsverlust von Bad Godesberg beschleunigen", so der Vorstand.

Neben Godesburg und Redoute seien die Kammerspiele der dritte wesentliche Identitätsfaktor Bad Godesbergs und müsse als Standort des Schauspiels ein Grundpfeiler der Bonner Kulturlandschaft bleiben. Der rund 200 Mitglieder zählende Verein ist zuversichtlich, mit seiner Forderung zu den Ratsfraktionen wirksam durchzudringen.

Kämpferischer wünsche man sich derzeit indes die öffentliche Haltung von Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann: Sie hatte sich zuletzt in einem Schreiben an den Vorstand für den Fall einer Niederlage gedanklich mit einer anderen Nutzung des Godesberger Hauses und Möglichkeiten zur Schadensminimierung auseinandersetzt. Allerdings schrieb sie auch: "Natürlich setze ich mich solange für das Schauspiel in Bad Godesberg ein, wie dies noch Aussicht auf Erfolg hat".

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