Kiesabbau-Firma wehrt sich

BORNHEIM/DORSTEN · "Kultivierung schafft Landschaft". Das Unternehmen strebt am Sonnenhof zwischen Rösberg und Weilerswist eine neue Abbaugenehmigung an und wirbt nun mit einem Schreiben an die Medien um Verständnis.

In seiner Argumentation für das Projekt unterstreicht Gernot Müller als Sprecher von Euroquarz das Argument des Landschaftsschutzvereins Vorgebirge (LSV), dass das Allgemeinwohl Vorrang haben müsse vor den wirtschaftlichen Interessen Weniger. Nur kommt er zu einem anderen Schluss als die Naturschützer, die den Erholungswert der Landschaft in ihrem jetzigen Zustand höher werten als das wirtschaftliche Interesse: Der Quarzkiesabbau diene nämlich auch dem Allgemeinwohl, weil nur der Abbau von Quarzkies etwa die Herstellung von Trinkwasser, Bier oder Handys sicher stelle, so Müller.

Das Unternehmen Euroquarz, das auf 45 Hektar Quarzkies abbauen will, zweifelt außerdem den Freizeitwert der Landschaft am Sonnenhof an. Nach Müllers Meinung handelt es sich bei dem Grundstück am Sonnenhof um eine Ackerfläche, die keine Bedeutung für die regionale Erholung habe. Schließlich blieben die Wege und Waldränder trotz des Tagesbaus erhalten.

Euroquarz verneint auch, dass LKW den Theissen-Kreuzweg belasten würden: Nicht mit Lastern, sondern mit Laufbändern werde das Rohmaterial zu den vorhandenen Betriebsanlagen des Werks Weilerswist befördert, so dass die LKW zum Abtransport weiterhin nur bis zu der bestehenden Grube fahren müssten. Der Tagebau "Sonnenhof" werde damit den Fortbestand des Werks Weilerswist sichern.

Müller schreibt nicht, wie lange der Abbau dauern würde. Aber danach werde die Euroquarz der Landschaft sogar einen Gefallen tun: Nach Abschluss der Ausbeutung müsse die Tagebaufläche rekultiviert werden, was sie ökologisch verbessere und zu einem "attraktiven Gelände für die sanfte Freizeiterholung im Herzen des Naturparks Rheinland umgestaltet".

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