Firma informiert zu Quarzabbau

ALFTER/SWISTTAL · Erweiterungspläne für Witterschlicker Grube werden heute Bürgern und Politikern vorgestellt. Die Quarzwerke haben bei der Bezirksregierung Arnsberg die Erweiterung der Witterschlicker Grube beantragt, obwohl der Regionalrat noch nicht über die Ausweisung einer Konzentrationszone entschieden hat. Das Unternehmen informiert die Bürger heute ab 17 Uhr über die Süd-Erweiterung des Tagebaus, bevor ab 18.30 Uhr der Planungsausschuss der Gemeinde Alfter darüber diskutiert.

 Die Quarzwerke möchten die Witterschlicker Grube gerne nach Süden hin erweitern.

Die Quarzwerke möchten die Witterschlicker Grube gerne nach Süden hin erweitern.

Foto: Henry

Wie berichtet, muss die Bezirksregierung aufgrund eines Gerichtsurteils eine Konzentrationszone für den Abbau von hochreinem Quarzkies im Regionalplan ausweisen. In der Diskussion waren neben der Fläche Witterschlick-Süd eine Erweiterung des bestehenden Abbaugebiets zwischen Flerzheim und Buschhoven, eine Ausdehnung der Fläche in Weilerswist-Nord und der Abbau am "Sonnenhof" in Rösberg. Letzteres ist mittlerweile hinfällig.

Während die Kommunalpolitiker der betroffenen Gemeinden und Städte sowie des Rhein-Sieg-Kreises die Konzentrationszone in Weilerswist-Nord ausweisen wollen, bevorzugt die Bezirksregierung die beiden Abbauflächen Flerzheim und Witterschlick als Konzentrationszone. In Weilerswist wäre ein Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH), also ein besonderes Naturschutzgebiet, betroffen. Aber selbst der Rat der Gemeinde Weilerswist hat sich für den Standort Weilerswist-Nord ausgesprochen.

Die Landschaftsschutzvereine Kottenforst (LSK) und Vorgebirge (LSV) rennen Sturm gegen den Quarzabbau in Flerzheim und Witterschlick. Und auch 1 362 Bürger sprachen sich mit Einwendungen gegen den Abbau in Witterschlick und Flerzheim aus. Vor allem die Buschhovener Bürger würden vom Tagebau in die Zange genommen, während Weilerswist-Nord fern von Wohngebieten liegt, argumentieren die Gegner des Abbaus in Flerzheim und Witterschlick. Außerdem sei der ermittelte Bedarf von 6,7 Tonnen in 25 Jahren in den Gebieten Witterschlick und Flerzheim nicht zu decken, wohl aber in Weilerswist. Auch sei der Landschaftsverbrauch in Weilerswist weit geringer.

Außerdem befürchtet der LSK eine erhebliche Gefährdung des Grundwassers und der Wasserversorgung aus dem Brunnen des Wasserwerks Heimerzheim. Der Kiesabbau sei auch in einem FFH-Gebiet möglich, wenn zwingende Gründe des öffentlichen Interesses dafür sprächen und alternative Gebiete größere Beeinträchtigungen mit sich bringen würden, argumentiert der LSK. Der Regionalrat befasst sich in seiner Sitzung am 16. Dezember erneut mit der Änderung des Regionalplans.

Während auch die Gemeinde Alfter die Erweiterung des Abbaugebiets in Witterschlick nach Süden allgemein ablehnt, hat sie der konkreten Planung wenig entgegenzusetzen. So fordert sie in dem vorgelegten Beschlussentwurf von der Bezirksregierung Arnsberg, die für die Genehmigung von Bergbauvorhaben zuständig ist, angesichts der Konzentration von Kies- und Tonabbaugebieten ein Freiraumkonzept vorzulegen, das mit der Gemeinde abgestimmt ist und an dessen Umsetzung die Abbauunternehmen angemessen zu beteiligen seien.

Die Quarzwerke Witterschlick informieren heute, Donnerstag, ab 17 Uhr im Ratssaal im Rathaus der Gemeinde Alfter in Oedekoven über ihre Erweiterungspläne. Anschließend diskutiert ab etwa 18.30 Uhr an gleicher Stelle der Planungsausschuss über die Erweiterung des Abbaugebiets.

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