BUND findet keine Unterstützer in Sachen Quarzabbau

Der Kreisverband scheitert mit der Forderung, mehr Quarzabbau am Kottenforst zuzulassen. Der Landschaftsschutzverein sieht das mit Genugtuung.

Rhein-Sieg-Kreis. (pd) Wegen der geplanten Erweiterung des Quarzabbaus haben sich der Landschaftsschutzverein Kottenforst (LSK) aus Buschhoven und der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) in die Wolle gekriegt.

Dessen Kreisverband hatte sich nämlich dafür ausgesprochen, die geplante Konzentrationszone für den Abbau hochreiner weißer Quarzkiese - wie von der Bezirksregierung beabsichtigt - in Flerzheim und in Witterschlick auszuweisen. Damit stellte sich der BUND gegen die betroffenen Kommunen, den Rhein-Sieg-Kreis und die örtlichen Landschaftsschützer, die für die Erweiterung des Quarzabbaus in Weilerswist plädieren.

Im Landschaftsbeirat fand der BUND allerdings keine Mehrheit, wie der LSK "mit großer Genugtuung" registrierte. Damit habe sich der Beirat eindeutig auf die Seite der Kreisverwaltung, der Gemeinden Swisttal und Weilerswist sowie der Landschaftsschutzvereine gestellt, sagte der LSK-Vorsitzende Thomas Klodt.

Der BUND hat gravierende juristische Bedenken gegen weiteren Quarzabbau in Weilerswist. Wie berichtet, würde die Erweiterung in ein FFH-Gebiet - ein Naturschutzgebiet von besonderem Rang - eingreifen. Die Einschätzung, dass dies unter gar keinen Umständen möglich ist, ist laut LSK "bis heute juristisch nicht hinreichend belegt".

Der BUND argumentiere "völlig einseitig" und lasse außer Acht, dass bei der geplanten Abbau-Erweiterung in Flerzheim und in Witterschlick die Menschen viel unmittelbarer betroffen seien als in Weilerswist. Durch die Doppel-Lösung, wie sie der Bezirksregierung und dem BUND vorschwebt, würde der Ort Buschhoven von beiden Seiten von Abbau-Gebieten weiter in die Zange genommen.

Der dort verankerte LSK warnt zudem vor negativen Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung. Bemerkenswert sei zudem, dass der BUND "offenbar nicht zur Kenntnis nehmen will, dass der Flächenverbrauch bei einer Erweiterung bei Flerzheim sechsmal so hoch wäre wie in Weilerswist", teilte der LSK weiter mit.

Voraussichtlich im Oktober entscheidet der Regionalrat, an welcher Stelle er im Regierungsbezirk Quarzabbau-Unternehmen Erweiterungsmöglichkeiten einräumt.

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