Sternsinger in Sankt Augustin Heilige drei Könige ziehen durch Mülldorf

Sankt Augustin · In Sankt Augustin sammeln die Sternsinger in dieser Woche für Kinder in Kenia. Besonders beliebt ist das Anbringen des Haussegens.

 Das Anbringen des Haussegens war eine besonders beliebte Aufgabe. Mutter Marie Euteneuer muss dem kleinen Daniel dabei helfen.

Das Anbringen des Haussegens war eine besonders beliebte Aufgabe. Mutter Marie Euteneuer muss dem kleinen Daniel dabei helfen.

Foto: Franziska Bähr

Erwartungsvoll schauen Hannah, David und Daniel auf die Haustür an der Wismarer Straße, an der sie kurz zuvor gemeinschaftlich geklingelt haben.

Auf ihren Köpfen tragen sie kleine goldene Kronen, und über ihren Schultern hängen bunte Mäntel. Stolz trägt der achtjährige Daniel einen großen goldenen Stern, und seine sechsjährige Schwester Hannah passt auf eine Sparbüchse auf.

Als sich die Tür öffnet, beginnen die drei Geschwister zu singen. Hannah, David und Daniel sind diese Woche als Sternsinger in Sankt Augustin-Mülldorf unterwegs. Sie sammeln dabei Spenden für Kinder in Kenia unter dem Motto „Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam für Gottes Schöpfung – in Kenia und weltweit!“

Wenn der achtjährige Daniel an einer Haustüre in Mülldorf klingelt, ist er längst nicht mehr nervös. In diesem Jahr ist er bereits zum dritten Mal Teil der Sternsinger-Aktion. „Es macht mir einfach Spaß, zu singen und Spenden zu sammeln. Am liebsten singe ich 'Wir kommen daher aus dem Morgenland'“, sagt Daniel.

Sternsinger freuen sich über jede Tür, die sich öffnet

Vor jeder Haustüre, die sich nicht öffnet, macht sich große Enttäuschung breit. Doch diese hält nie lange an. Munter ziehen die drei Geschwister in der Verkleidung der heiligen drei Könige durch die Straßen.

Begleitet werden sie dabei von ihren Eltern Marie und Sven Euteneuer. Sie sammeln heruntergefallene Kronen auf, koordinieren den Fußweg und helfen beim Anbringen des Haussegens.

„Bis ich 17 Jahre alt war, bin ich jedes Jahr hier in Mülldorf als Sternsingerin mit meinen Geschwistern von Haus zu Haus gezogen. Dass meinen Kindern das Singen genau so großen Spaß macht, freut mich sehr“, so die 35-Jährige.

Für den Haussegen brauchen die kleinen Könige Hilfe

Alle paar Häuser tauschen die kleinen Könige den Stern und die Sparbüchse, schließlich möchte jeder Sternsinger mal alle Aufgaben übernehmen. Besonders beliebt ist das Anbringen des Haussegens, der entweder mit Kreide oder als Aufkleber am Türrahmen befestigt wird.

Dafür muss sich ein kleiner König nämlich von seinen Eltern hochheben lassen. Wenn es dann noch einen Lolli oder ein Stückchen Schokolade gibt, sind die drei Geschwister vollends zufrieden.

„Ich freue mich jedes Jahr auf die Sternsinger und spende auch gerne etwas. Zum einen ist das Geld ja für einen guten Zweck, zum anderen finde ich den pädagogischen Aspekt für die Kinder toll“, sagt Bettina Mosig, an deren Tür die Kinder auch geklingelt haben.

Nach fast zwei Stunden in der Kälte sind Hannah, David und Daniel durchgefroren, und die Konzentration der drei hat merklich nachgelassen. Zum Glück wohnt die Familie in der Nähe.

So geht es für einen warmen Kakao kurz nach Hause, bevor die drei wieder motiviert und singend durch die Straßen ziehen.

Insgesamt neun Gruppen mit je drei Kindern und ein oder zwei erwachsenen Begleitern sind noch bis Sonntag in Mülldorf unterwegs. „Da die Ferien dieses Jahr sehr ungünstig liegen, sind viele Kinder noch im Urlaub. Das bedeutet, dass wir dieses Jahr recht wenig Sternsinger entsenden konnten.

2016 sammelten die Sternsinger 9.000 Euro in Mülldorf

Wir hoffen trotzdem sehr, dass wir die Spendensumme von 9.000 Euro im letzten Jahr übertreffen können. Der Erfahrung nach ist die Spendenbereitschaft in Mülldorf sehr groß“, so Stefanie Finck vom Betreuungsteam der katholischen Kirche in Sankt Augustin. Es werden noch Sternsinger gesucht. Informationen gibt es dazu unter www.katholisch-sankt-augustin.de.

Mit einem gemeinsamen Abschlussgottesdienst am Sonntag endet die Sternsinger-Aktion für die Kinder, doch bis dahin hoffen Hannah, David und Daniel noch viele Haussegen an den Türen anbringen zu dürfen.

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