"Fernwärme 2020" SWB Energie und Wasser baut das Bonner Netz weiter aus

Bonn · Fernwärme ist günstig und komfortabel, hat eine hervorragende Umweltbilanz und große Bedeutung für das Klimaschutzkonzept der Stadt Bonn.

Eine kompakte Station wärmt den gesamten Komplex des Europakollegs. Inbetriebnahme mit Robert Landen, Schulleiter Markus Klasmeier und Rüdiger Wagner (v.l.)“ verwenden.

Eine kompakte Station wärmt den gesamten Komplex des Europakollegs. Inbetriebnahme mit Robert Landen, Schulleiter Markus Klasmeier und Rüdiger Wagner (v.l.)“ verwenden.

Foto: Stadtwerke Bonn

Unter der Überschrift "Fernwärme 2020" baut SWB Energie und Wasser das Netz deshalb weiter aus: Immer mehr Bonner sollen in Neubauten oder im Bestand die Vorteile der Fernwärme nutzen können. Auch im Bonner Norden werden daher aktuell neue Gebiete mit Fernwärmeleitungen erschlossen.

"Fernwärme ist die günstige Methode, Wärme nachhaltig und aus eigenen klimaschonenden Quellen zu gewinnen", erklärt Robert Landen, Projektleiter "Fernwärme 2020". Die Fernwärme kommt gleich als fertige Wärme ins Haus, das heißt: Heizkessel, Öltank oder Pelletlager, Schornstein- und Abgaskontrollen entfallen. Die Wärmeübergabe erfolgt bequem mit Hilfe einer entsprechenden kleinen Station.

Heute ist das Bonner Fernwärmenetz rund 85 Kilometer lang. Durch das Rohrsystem gelangt bis zu 135 Grad heißes Wasser vom SWB-Heizkraftwerk Nord in der Karlstraße in die Gebäude und erwärmt dort Heizkörper und Trinkwasser. Angeschlossen sind mehr als 2.000 Kunden: vom Einfamilienhaus, über das Bonner Münster und die Häuser der Museumsmeile, die Deutsche Post und die Telekom bis hin zum World Conference Center (WCCB).

Fernwärme: Energie mit hervorragender Umweltbilanz

Für Bauherren und Sanierer lohnt sich Fernwärme, denn sie hat in Bonn einen außerordentlich günstigen Primärenergiefaktor, nämlich 0. Der Wert beschreibt das Verhältnis von eingesetzter Primärenergie zur abgegebenen Endenergie. Fernwärme schont also Ressourcen und schützt das Klima. Der Primärenergiefaktor fließt als wesentliche Größe auch in die Berechnungen des Energiebedarfsausweises ein, den Architekten oder Bauplaner vorlegen müssen.

Bauherren haben die Möglichkeit, ihr Haus durch die Nutzung der Fernwärme als Niedrigenergiesparhaus einstufen zu lassen, was sonst nur mit aufwändiger Gebäudedämmung und anderen Maßnahmen erreichbar wäre. Auch können Bauherren auf zinsgünstige Darlehen der KfW-Bank zugreifen.

Dank des Primärenergiefaktors ist die Fernwärme das umwelt- und klimaschonendste Angebot in der Bonner Wärmeversorgung. Nach den Vorgaben des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) ist die Bonner Fernwärme faktisch dem Einsatz erneuerbarer Energien gleichgestellt.

Der Primärenergiefaktor 0 entsteht, weil die Fernwärme im SWB-Heizkraftwerk Nord in einer hocheffizienten Gas- und Dampf-Turbinenanlage erzeugt wird, weil dabei das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung zum Einsatz kommt und weil als Energiequelle auch Dampf aus der benachbarten Müllverwertungsanlage genutzt wird.

Klimaschutz auf lokaler Ebene vorantreiben

Bereits seit den 1990er Jahren sind die Stadtwerke Bonn auf die Ziele Energiewende und Klimaschutz ausgerichtet. "Der Erfolg zeigt sich zum Beispiel im sehr hohen Anteil an Erneuerbaren Energien im Bonner Strommix in Höhe von 57 Prozent", betont SWB-Geschäftsführer Peter Weckenbrock. "Der Ausbau der Fernwärmeversorgung Bonns ist unser nächstes großes Klimaschutzprojekt."

Als heimischer Energieversorger habe SWB Energie und Wasser zudem die Verantwortung, den Klimaschutz auf lokaler Ebene voranzutreiben. "Wenn das wie bei der Fernwärme unseren Kunden gleich in vielfacher Hinsicht nutzt, dann ist es natürlich umso besser", betont Peter Weckenbrock.

Fernwärme: ein Bonner Traditionsprodukt

Die Geschichte der Fernwärme in Bonn begann in den Kindertagen der Bundesrepublik Deutschland. Als Bonn Bundeshauptstadt wurde, begannen die Stadtwerke Bonn, ein Fernwärmenetz aufzubauen. In den 1950er und 1960er Jahren wurden viele Gebäude angeschlossen. Einer der ersten Kunden war zu Zeiten Konrad Adenauers das Bundeskanzleramt.

Weitere Informationen gibt es auch auf www.fernwaerme2020.de

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