"Wir wollen keine Salami-Taktik"

NRW-Landtagsabgeordneter Achim Tüttenberg bekräftigt Nein der SPD zum Quarzkiesabbau in Bornheim und anderen Abgrabungsstätten

"Wir wollen keine Salami-Taktik"
Foto: privat

Bornheim-Rösberg. (hpf) Die jüngsten Entwicklungen in Sachen Quarzkiesabbau (der GA berichtete) standen im Mittelpunkt einer Ortsbesichtigung oberhalb von Rösberg mit anschließender Bürgerversammlung der SPD Bornheim.

Als Referenten begrüßten die Bornheimer Sozialdemokraten den Troisdorfer Landtagsabgeordneten und Regionalrat Achim Tüttenberg. Neben Vertretern der SPD Bornheim nahmen an der Ortsbesichtigung des Gebietes Sonnenhof mit Manfred Steiner und Klaus Fietzek auch Vertreter des Landschaftsschutzvereins Vorgebirge (LSV) teil.

Tüttenberg stellte fest: "Als Mitglied des Regionalrats habe ich wiederholt Rösberg und die möglichen Abgrabungsstätten besucht. Der Eindruck vor Ort zeigt erst, wie massiv ein solcher Eingriff in die Landschaft auf viele Jahrzehnte wirken würde. Der Vorrang des Landschafts- als auch Umweltschutzes und damit die Verhinderung des Quarzkiesabbaus sind für die Sozialdemokraten von zentraler Bedeutung."

SPD-Kreisvorsitzender Sebastian Hartmann, der neben Bürgermeister Wolfgang Henseler, dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Otto Wirtz und dem Planungsausschussvorsitzenden Wilfried Hanft dabei war, ergänzte: "Die jüngsten Äußerungen des Regierungspräsidenten Hans Peter Lindlar (CDU), der ohne Not wiederum Rösberg als mögliche Abgrabungsfläche ins Gerede brachte, zeigen auf, wie wichtig eine klare Absage an jegliche Quarzkiesabgrabungen ist. Wir danken daher der SPD-Regionalratsfraktion für ihre klar ablehnende Position, auch an anderer Stelle im Regierungsbezirk den Quarzkiesabbau zu verhindern."

In der Bürgerversammlung im Rösberger Trimbornhof machte Tüttenberg deutlich: "Wir wollen keine Salami-Taktik. Wenn wir einmal in die Diskussion von benötigten Quarzkiesmengen und der Frage der Ausweisung von Abgrabungsflächen einsteigen, ist der Fuß der Quarzkiesunternehmen in der Tür. Es gilt frühzeitig zu sagen, dass Quarzkiesabbau keinen Vorrang vor Landschaftsschutz haben darf."

Die Bürgerversammlung wurde von den anwesenden Bürgern auch zur intensiven Diskussion genutzt. Ein Rösberger brachte es auf den Punkt: "Wir haben jedes Jahr eine neue Debatte um den Quarzkiesabbau. Wann ist diese Debatte beendet und der Quarzkiesabbau endlich vom Tisch?"

Jenseits aller rechtlichen und technischen Fragen war dementsprechend auch die einmütige Antwort von Politikern und Bürgern: "Wir müssen gemeinsam, über jede Partei- und Verbandsgrenze hinweg, alle zusammen deutlich Nein zur Abgrabung sagen. Jedem Unternehmen muss glasklar sein, dass es hier keine Abgrabungen geben wird."

Tüttenberg sagte den Rösbergern zu, über den aktuellen Entwicklungsstand fortlaufend weiter zu berichten. Der nächste Stichtag wird mit der Überarbeitung des Regionalplans und der möglichen Ausweisung von Abgrabungsflächen feststehen. An diesem Punkt kann jeder Bürger Einspruch erheben und frühzeitig sein "Nein" zum Quarzkiesabbau erklären.

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